Situation in Spanien - Mein Leben mit Galgos

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Situation in Spanien

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Situation in Spanien

Zitat*:

"Bei den Galgueros - den spanischen Jägern, die ihre Hunde zur Hasenjagd schicken - geht es den Tieren mehr als nur schlecht. Zum Training werden sie hinten an Autos angebunden und müssen laufen, bis sie zusammenbrechen. Manche werden dabei zu Tode geschleift. Wer nicht durchhält, gilt als wertlos.

Vor den Rennen oder Jagden bekommen die Hunde nur gerade soviel zu fressen, dass sie nicht verhungern, um dann aus lauter Gier besonders gute Leistungen zu erbringen. Wenn das Rennen oder die Jagd nicht erfolgreich verläuft, scheinen die Galgueros ihre »Ehre« verletzt, ja beschmutzt zu sehen. Die Schuld daran wird den Hunden zugeschoben. Je mehr nun ein Galguero sein Tier quält oder foltert, desto mehr meint er, diese »Ehre« wiederherstellen zu können. Die Grausamkeiten, die dabei praktiziert werden, überschreiten jede Phantasie.

Die Hunde vegetiren in dunklen Verschlägen oder Zwingern auf nacktem Beton und werden tagtäglich misshandelt. Sie werden getreten und geschlagen und mit einem Strick oder einer Schlinge um den Hals an Bäume gehängt, so dass sie mit den Hinterläufen gerade noch den Boden berühren. Oft werden ihnen Ohren, Pfoten oder Ruten abgeschnitten. Sie werden bei lebendigem Leib verbrannt oder absichtlich mit Autos überfahren, gesteinigt oder erschossen. Manche sterben elend im Straßengraben oder werden halbtot auf Müllkippen geworfen. Einer Hündin hat ihr Galguero ein Auge zertreten. Erst begann er ihre Welpen totzurrampeln, und als sie sich schützend über den letzten legte, trat er ihr auf den Kopf. Der Welpe war tot, das Auge der Hündin wurde zerquetscht.

Sie hockt nun ebenfalls im Tierheim und hat Todesangst vor Menschen. Ständig rechnet sie damit, dass jemand ihr etwas Böses antun will. Obwohl auch die Hündin schon lange im Internet steht, will sie bisher niemand haben. Das zerquetschte Auge und ihre Todesangst schrecken ab, außerdem ist sie alt und krank. Aber gerade diese Tiere brauchen jemanden, der sie aufnimmt. Sie haben es verdient, auch noch die schönen Seiten des Lebens kennen zu lernen."

* aus: Rebecca Sytlof, Spaniens vergessene Hunde - Das Schicksal der Galgos, Mariposa Verlag Berlin, 2. Auflage 2006

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